Lamiales > Scrophulariaceae > Verbascum densiflorum

Großblütige Königskerze

(Verbascum densiflorum)

VII — X Home Ruderalstellen, Böschungen
50 — 120 cm indigen LC
Blüten
Synonyme: Verbascum cuspidatum, Verbascum thapsiforme. Hemikryptophyt, coll-mont. Der Staubfadenbart ist gelb, nur die 3 oberen Staubfäden sind bebärtet, die beiden unteren sind kahl. Die Antheren der unteren Staubfäden setzen seitlich an und laufen scheinbar den Staubfaden herab. Die Narben sind keulenförmig und ebenfalls leicht herablaufend. Die Krone ist fast flach ausgebreitet. Die oberen Laubblätter sind ausgezogen spitz, deren Blattränder laufen den Stängel bis zum nächsten Blatt herab, ebenso die breiter lanzettlichen mittleren Laubblätter (im Unterschied zu Verbascum phlomoides). Die untersten Laubblätter sind sitzend (Lit). Die Art kommt in allen österreichischen Bundesländern vor, ist allerdings in der Böhmischen Masse, im südlichen Alpenvorland und im Pannonikum gefährdet (Lit). In Istrien kommt sie zerstreut bis selten vor (Lit). Weltweite Verbreitung und Gefährdung siehe Royal Botanic Gardens KEW.
 
Staubbeutel, Narben
 
 
obere Blätter
 
 
mittlere Blätter
Die Blätter sind deutlich gekerbt.
 
untere Blätter
 
 
Habitus
Aufnahmen: 09.08.2018 Krnica

Wikipedia

Aus der Flora von Oberösterreich 1883

"839. V. phlomoides L. (Grossblumige K. — Echter Himmelbrand.)
Wurzel spindelig-ästig. Stengel aufrecht, 2 — 5' hoch, wie alle grünen Theile dichtfilzig, heller- oder dunklergrün, mehr minder oder gar nicht geflügelt. Blätter deutlich gekerbt, die unteren länglich - verkehrteiförmig, in den Blattstiel verschmälert, spitz oder stumpflich, die oberen eiförmig, elliptisch oder länglichlanzettlich, spitz oder mehr minder langzugespitzt, bald mit halbumfassender Basis sitzend, bald mehr minder am Stengel herablaufend. Blüthen einzeln und gebüschelt in endständiger Traube, Traube verlängert, 0,5 — 2' lang, locker oder gedrungen, einfach oder an der Basis ästig. Blüthenstiele kürzer als der Kelch. Kronen bei Sonnenschein radförmig, flach - ausgebreitet, citronengelb, Saum 1,5 — 2" im Durchmesser. Die 2 längeren Staubfäden kahl oder nur an der Spitze spärlich-behaart, höchstens 2mal länger als ihr seitlich senkrecht langherablaufender Staubknoten, die 3 kürzeren Staubfäden weisswollig mit quer aufliegenden Staubknoten. Narbe keulenförmig. Aus den officinellen Kronen wird der bekannte schweisstreibende Himmelbrandthee und eine schmerzstillende erweichende Salbe bereitet.
Juli — Aug.


Aendert ab:

  • α sessile Neilr. (V. phlomoides Sehrad. — V. Thapsus Flenk. ic.) Mittlere und obere Stengelblätter mit an den Stengel angewachsener Basis sitzend, gar nicht oder unmerklich herablaufend, in der Regel stumpflich, lichtgelbgrün-filzig. Stengel meist nur 0,5 — 2' hoch, einfach, spärlich-beblättert. Traube 6 —10" lang, unterbrochen, an der Spitze nickend.
  • β semidecurrens Neilr. (V. australe, nemorosum, et condensatum Schrad.)
    Mittlere und obere Stengelblätter mehr minder, aber nie ganz zum nächsten Blatte herablaufend, in der Regel spitz oder kurzzugespitzt, lichtgrün-filzig. Traube bis 1' lang, dicht uud reichblüthig.
  • γ thapsiforme Neilr. (V. Thapsus Engl. Bot. non L . — V. thapsiforme Schrad. — V. rugulosum Willd. — V. cuspidatum Schrad.) Mittlere und obere Stengelblätter von einem Blatte zum anderen herablaufend wie bei V. Thapsus L ., übrigens demselben in der Tracht nichtlich. Stengel unter der Traube dichtbeblättert. Blätter lanzettlich oder eilanzettlich, mit rasch - langvorgezogener Spitze ziemlich dunkelgrün, runzelig. Traube bis über 1' lang, an der Basis Deckblätter schmallanzettlineal, spitz, weit über die Blüthen ragend.

α Auf Donaualluvium, die Niederungen des ganzen Stromes stellenweise in sandigen Auen, an Ufern. Um Linz zunächst am Damm unter der Mayr’schen Werfte, in Auen um Ens. An Steinbrüchen, tertiären Hügeln des Pfennigberges. In Schottergruben, an Eisenbahndämmen und Strassenrändern der Haide bei Hörzing, Neubau. An Mauern von Wels, Schwannenstadt. Um Kremsmünster, Hall, Steyr. Zu Hinterburg bei Michldorf u. s. w. In Voralpengegenden im Geschiebe der Bäche, seltener in die Voralpen selbstaufsteigend. Die vorherrschende Form.

β und γ. Seltener und vereinzelt, besonders auf Donau- und Traunalluvium, an Flussufern und Waldrändern der Haide. Wohl aber auch in Gärten der Blüthen halber gebaut und in Nähe von Dörfern und Bauernhöfen auf Schutt, in Sandgruben, an Lehmstätten angesiedelt."

Aus: Duftschmid, J.: Die Flora von Oberösterreich, III. Band (Seite 147), Linz 1883, Verlag Ebenhöchsche Buchhandlung.
Zum Ortsverzeichnis einiger der bei Duftschmid angegebenen Standorte

 

 Letzte Bearbeitung 16.07.2025

zum Seitenanfang